Jagdtrieb Hund

Jagdtrieb beim Hund? So trainierst Du erfolgreich dagegen

Lesezeit ca. 9 Minuten
28. Nov 2023
Author
Gründer von Hundpur

Florian Keller

Der Jagdtrieb bei Hunden ist ein natürliches Verhalten, das tief in ihren Genen verwurzelt ist. Besonders bei bestimmten Hunderassen, die ursprünglich für die Jagd gezüchtet wurden, ist dieses Verhalten stark ausgeprägt. Doch selbst Familienhunde können einen Jagdinstinkt haben, was in bestimmten Situationen problematisch werden kann. 

In diesem Blogbeitrag erfährst Du, was der Jagdtrieb bei Hunden genau ist, wie Du den Jagdtrieb beim Hund kontrollieren kannst und welche Trainingsmethoden hilfreich sind, um das Jagdverhalten bei Hunden in den Griff zu bekommen.

Hunde beim spazieren gehen

Was ist der Jagdtrieb beim Hund?

Der Jagdtrieb bei Hunden ist das natürliche Verlangen, Beute zu verfolgen, zu hetzen, zu fangen und zu töten. Dieses Verhalten ist in vielen Hunderassen fest verankert, da alle vom Wolf abstammen. Vor allem bei Jagdhunden ist der Jagdtrieb sehr stark vorhanden, da sie ursprünglich speziell zur Jagd gezüchtet wurden.

Das Jagdverhalten bei Hunden kann sich in verschiedenen Formen äußern, etwa durch das Fixieren von Vögeln, das Hetzen von Wild oder das Verfolgen von beweglichen Objekten. Während dieses Verhalten bei Jagdhunden erwünscht und gefördert wird, kann es im Alltag zu unerwünschten und gefährlichen Situationen führen.

Der Jagdtrieb zeigt sich oft in bestimmten Verhaltensmustern, die den klassischen Ablauf der Jagd widerspiegeln:

  • Fixieren
  • Anschleichen
  • Hetzen
  • Packen
  • Töten

Hunde, die nicht entsprechend trainiert sind, können durch das Jagdverhalten außer Kontrolle geraten, was nicht nur für den Hund selbst, sondern auch für seine Umwelt gefährlich werden kann.

Denn der Urinstinkt des Jagens führt bei Hunden zur Ausschüttung von Glückshormonen, wodurch er in eine Art Rauschzustand gerät und nicht leicht davon abzulenken ist. Doch keine Sorge – mit ausreichend Geduld, Ausdauer und dem richtigen Training kannst Du den Jagdtrieb bei Deinem Hund in kontrollierte Bahnen lenken.

Jagdtrieb beim Hund abtrainieren? – So gehst Du vor!

Deinem Hund den Jagdtrieb abgewöhnen - das wird leider nie vollständig möglich sein, da es sich um einen Urinstinkt handelt, der in seinen Genen verankert ist. Aber

Du kannst lernen, dieses Verhalten zu kontrollieren und zu kanalisieren. Ein gezieltes Anti-Jagd-Training kann dabei helfen, Deinem Hund klare Regeln vorzugeben und ihn so zu trainieren, dass er auch in Situationen mit starkem Jagdreiz kontrollierbar bleibt.

Jagen abgewöhnen beim Hund: So gehst Du vor:

Gehorsam und Impulskontrolle

Ein Grundstein für erfolgreiches Training ist der Gehorsam Deines Hundes. Grundkommandos wie „Sitz“, „Platz“ oder „Bleib“ sollten auf alle Fälle sitzen. Sie helfen Dir dabei, die Aufmerksamkeit Deines Hundes auch in reizvollen Situationen weg von der "Beute" und zurück auf Dich zu lenken. 

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Impulskontrolle. Hunde müssen lernen, nicht sofort auf jeden Reiz zu reagieren. Auch in Form eines Sozialisation-Trainings ist es wichtig, dass der Hund keine rennenden Kinder, Radfahrer oder Joggern verfolgt.

🐶 Expertentipp: Beginne das Training in einer ruhigen Umgebung ohne Ablenkungen und steigere dann allmählich die Reize. Belohne Deinen Hund immer dann, wenn er trotz starker Versuchung Deine Kommandos befolgt.
Wenn er das nicht tut, solltest Du ihm immer eine direkte Reaktion geben, wie “Nein” oder “Hier”, die ihm zeigt, dass sein Verhalten nicht toleriert wird.

Spiele und Aktivitäten zur Jagdtrieb-Umleitung

Du kannst versuchen, den Jagdtrieb des Hundes in andere Aktivitäten oder Spiele umzulenken. Bestimmte Spiele fördern die Kontrolle und lassen den Hund seinen natürlichen Instinkt ausleben, ohne Schaden anzurichten.

Hier sind einige Beispiele, um den Jagdtrieb bei Hunden abzugewöhnen:

  • Reizangel: Eine Reizangel mit Ersatzbeute zur Ablenkung, um den Jagdtrieb umzuleiten

  • Suchspiele: Verstecke Futter oder Spielzeug und lasse Deinen Hund danach suchen.

  • Apportieren: Lass Deinen Hund Bälle oder Dummies zurückbringen.

  • Zerrspiele: Diese stärken die Bindung und lassen Deinen Hund kontrolliert seine Kräfte einsetzen.

🐶 Tipp: Wir haben da etwas für die Mobilität und Gelenke für Hunde, damit sie täglich Freude an der Bewegung haben und fit und aktiv bleiben.

Jagdtrieb beim Hund kontrollieren – 5 Tipps für den Alltag

Im Alltag ist es wichtig, dass Du Deinen Hund auch in Situationen mit starkem Jagdtrieb im Griff hast.

Hier sind fünf Tipps, die Dir beim Antijagdtraining helfen können:

1. Konsequenz im Training

Nur mit konsequentem Training kannst Du beim Hund den Jagdtrieb unterbinden. Übe regelmäßig die Kommandos und sorge dafür, dass Dein Hund weiß, was von ihm erwartet wird. 

2 Alternativen bieten

Ein Hund, der stark vom Jagdtrieb gesteuert ist, braucht alternative Beschäftigungen. Führe gezielte Aktivitäten wie Fährtensuche oder Dummytraining durch, um Deinen Hund seinen Jagdinstinkt ausleben zu lassen.

3. Signale richtig setzen

Klare Signale wie Pfeifen oder spezielle Rückrufkommandos helfen, den Hund in brenzligen Situationen zurückzuholen. Trainiere Deinen Hund darauf, sofort auf diese Signale zu reagieren.

4. Langsame Steigerung der Reize

Beginne das Training mit einfachen Situationen und steigere allmählich die Reizintensität. Das hilft Deinem Hund, besser mit seiner Impulskontrolle umzugehen.

5. Geduld

Beim Hund den Jagdtrieb konsequent zu unterbinden, erfordert viel Zeit und Geduld. Bleibe geduldig und sei Dir bewusst, dass Dein Hund einige Zeit benötigt, bis er seinen Jagdtrieb kontrollieren kann.

Wenn Du nicht genügend Zeit aufbringen kannst oder magst, dann solltest Du Dir lieber keine Jagdhundrasse aussuchen, da sie einen sehr starken Jagdtrieb besitzen und speziell dafür gezüchtet wurden. Genauere Infos dazu bekommst Du im nachfolgenden Absatz über die Rassen und ihr Jagdverhalten.

Leinenführung und Rückruf als Schlüsselfaktoren

Das Jagen dem Hund abzugewöhnen ist ein langer Prozess und es ist keine gute Idee, einen Hund mit Jagdtrieb frei laufen zu lassen, solange man diesen noch nicht unter Kontrolle hat. 

Die richtige Leinenführung und ein gut trainierter Rückruf sind entscheidend. Arbeite daran, dass Dein Hund immer zu Dir zurückkommt, wenn Du ihn rufst (z.B. auch mit einer Hundepfeife) – auch dann, wenn er einem Reh oder einem Hasen hinterherlaufen möchte.

🐶 Tipp: Verwende dazu am besten Geschirr und Schleppleine als Hilfsmittel. Jagt Dein Hund, kannst Du ihn daran hindern, sobald er dazu ansetzt und Spannung auf der Leine entsteht. So hat er keine Möglichkeit, wirklich durchzubrennen und wegzulaufen. Kombiniere das beispielsweise mit dem Kommando: “Stopp” oder dem Einsatz einer Hundepfeife und mithilfe von Ersatzbeute und Leckerlis.

Da bei dem Leinentraining auch die Gelenke stark beansprucht werden, gibt es speziell für den Hund Nahrungsergänzung für Gelenke - damit er mit allen wichtigen Nähr- und Vitalstoffen versorgt wird, die er für seinen Gelenkstoffwechsel braucht.

Welche Rolle spielt die Rasse beim Jagdverhalten?

Der Jagdtrieb ist bei einigen Hunderassen stärker ausgeprägt als bei anderen. Besonders bei klassischen Jagdhunden ist dieses Verhalten tief verankert und schwerer zu kontrollieren. 

Familienhunde hingegen zeigen oft weniger Interesse am Jagen, auch wenn der Instinkt in bestimmten Situationen manchmal noch zum Vorschein kommt.

Jagdhund-Rassen und ihre Besonderheiten

Hier sind einige der bekanntesten Jagdhund-Rassen, die für ihren ausgeprägten Jagdtrieb bekannt sind:

  • Dackel: sind ausdauernde Alleinjäger. Sie wurden speziell zum Aufspüren im Bau gezüchtet.

  • Beagle: eine der ältesten englischen Jagdhundrassen und seit 500 Jahren als Meutehund für die Hasenjagd gezüchtet

  • Spaniel: sind ausgezeichnete Stöberhunde – ausdauernd und sehr intelligent.

  • Weimaraner: ein vielseitiger Jagdhund und besonders für die Arbeit nach dem Schuss geeignet.

  • Retriever: wurden ursprünglich als Apportierhunde für Enten- und Gänse gezüchtet

  • Pointer: gehört zu den beliebtesten Jagdhundrassen weltweit und hat sich aus diversen europäischen Vorstehhunden entwickelt.

  • Terrier: kommen aus Großbritannien und wurden dort speziell gezüchtet, um Ratten, Mäuse, Dachse, Füchse und Marder aus ihrem Bau zu treiben und zu jagen.

Diese Jagdhund-Rassen sind von Natur aus darauf ausgelegt, Beute zu verfolgen, und brauchen viel Auslauf und Training, um ihren Jagdtrieb zu kontrollieren und zu kanalisieren.

Jagdhund vs. Familienhund – Unterschiede im Verhalten

Nicht alle Hunderassen haben einen stark ausgeprägten Jagdtrieb. Einige Rassen, wie beispielsweise diejenigen, die zur Gruppe der Begleithunde zählen, gehören zu den Hunderassen ohne Jagdtrieb oder zeigen diesen nur in geringem Maße. Diese Hunde eignen sich besser als Familienhunde, da sie weniger stark auf Jagd-Reize reagieren.

Fazit zu Jagdtrieb beim Hund

Einem Hund den Jagdtrieb abzugewöhnen, ist zwar nicht wirklich möglich, doch mit gezieltem, Training und der richtigen Impulskontrolle kannst Du den Jagdtrieb Deines Hundes in geordnete Bahnen lenken.

Wichtig ist, dass Du geduldig bleibst, klare Regeln aufstellst und Deinem Hund gleichzeitig alternative Aktivitäten bietest, die für ihn genauso spannend sind. So kann Dein Hund glücklich seinen natürlichen Instinkt ausleben, ohne dass dies zu Problemen führt.

️❗WICHTIG: Die Informationen in diesem Beitrag dienen der allgemeinen Orientierung und sollen auf keinen Fall den Rat eines Tierarztes ersetzen. Jeder Hund ist einzigartig und sollte auch so behandelt werden. Wenn Dein Hund gesundheitliche Probleme hat, solltest Du unbedingt eine qualifizierte Fachperson zurate ziehen, bevor Du irgendetwas änderst – sei es bei der Pflege oder der Ernährung. Es ist auch wichtig zu wissen, dass Hundpur Produkte keine Krankheiten behandeln oder heilen, sondern Deinen Hund dabei unterstützen, ernährungsbedingte Mangelerscheinungen durch gezielte Nährstoffzufuhr auszugleichen.

FAQ

In welchem Alter zeigt sich der Jagdtrieb beim Hund?

Der Jagdtrieb zeigt sich bei Hunden häufig im Welpenalter und verstärkt sich in der Pubertät. Ab einem Alter von 6 bis 12 Monaten ist der Jagdtrieb bei vielen Hunden stärker ausgeprägt.

Wann wird der Jagdtrieb weniger?

In der Regel wird der Jagdtrieb im Erwachsenenalter etwas schwächer, bleibt aber meist ein Leben lang vorhanden. Damit sich Dein Hund auch im fortgeschrittenen Alter noch freudig bewegt und mobil bleibt, kannst Du ihn auf natürliche Weise unterstützen: mit unserem Diätergänzungsfuttermittel: Hundpur® Gelenke.

Was sind typische Jagdverhaltensweisen beim Hund?

Typische Jagdverhaltensweisen bei Hunden sind Fixieren, Hetzen, Packen und Apportieren. Diese Verhaltensweisen können sowohl auf Beute als auch auf Spielzeuge oder andere bewegliche Objekte angewendet werden.

🐶 Ähnliche Themen, die Dich auch interessieren könnten, findest Du unter: