Hund wird eine Zecke entfernt

Zecken richtig entfernen: So geht’s!

Lesezeit ca. 5 Minuten
11. Dez 2023
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Gründer von Hundpur

Florian Keller

Wir von Hundpur sind umzingelt – und zwar von den fiesen Blutsaugern. Unser Firmensitz befindet sich laut Robert-Koch-Institut in schönster Zecken-Risikogebiet-Lage. Vor allem Süddeutschland ist davon betroffen (auf der Website des RKI findest Du eine Übersicht. Und wie wir alle wissen, übertragen die Parasiten gefährliche Krankheiten wie FSME und Borreliose. Was also tun, wenn der Hund ungebetenen Besuch bekommen hat?

Die wichtigste Regel: Schnell sein! Hat eine Zecke zugestochen (aufgrund ihres Stechrüssels stechen sie), muss sie sofort entfernt werden. Denn je länger der Parasit Blut saugt, desto größer ist die Gefahr, dass er dabei Krankheiten überträgt.

Am besten sucht man seinen Hund nach dem Spaziergang sorgfältig ab. Laut einer Studie der Veterinärmedizinischen Universität Wien* (RKI - FSME - Karte der FSME-Risikogebiete) halten sich Zecken am liebsten am Kopf, Nacken, den Schultern oder der Brust auf. Hier sollte man demnach besonders gut nachschauen.

Wie entferne ich eine Zecke richtig?

Es gibt verschiedene Werkzeuge, die lästigen Parasiten zu entfernen. Besonders beliebt sind Zeckenzangen. Die Anwendung ist kinderleicht: Zuerst teilst Du das Fell Deines Hundes mit der Hand. Dann drückst Du mit dem Daumen oben auf den Stift der Zeckenzange (wie bei einem Kugelschreiber) und unten öffnen sich zwei Greifarme. Umschließe die Zecke mit den beiden Greifarmen möglichst nah an der Haut. Danach lässt Du den Stift wieder los und drehst die Zange zweimal in eine Richtung (egal in welche).

Wichtig: Alles ganz sachte, keine ruckartigen Bewegungen. Anschließend ziehst Du die Zecke vorsichtig heraus. Da sich der Parasit mit Widerhaken in der Haut verankert, wirst Du dabei einen gewissen Widerstand spüren. Jetzt hast Du den Plagegeist buchstäblich am Haken. Klasse!

Der Vorteil von Zeckenschlingen: Der Parasit wird nicht gequetscht wie bei den Zangen. Außerdem ist die Prozedur für den Hund schmerzfreier, weil man ihn nicht aus Versehen zwicken kann. So gehst Du vor: Wie gehabt, teilst Du das Fell und legst die Zecke frei. Wenn Du bei der Zeckenschlinge oben auf den Druckknopf drückst, öffnet sich unten die Schlaufe. Letztere platzierst Du um die Zecke herum. Wenn Du den Druckknopf jetzt wieder loslässt, schließt sich die Schlinge. Anschließend drehst Du die Zecke heraus, fertig! Manche ziehen die Zecke auch heraus, wir empfehlen jedoch die Drehmethode.

Auch beim Zeckenhaken wird nichts gequetscht und gezwickt. Du schiebst den Haken zwischen die Zecke und drehst sie vorsichtig heraus.

 ZeckenzangeZeckenhaken entfernen die Parasiten auf die sanfte Tour.

Diese Methode ist besonders sanft und eignet sich somit auch für empfindliche Stellen wie direkt neben dem Auge. Die Zeckenhaken sind in verschiedenen Größen erhältlich, meistens im Set. Kleine Haken für kleine Zecken und große Haken für große Zecken.

Zeckenkarten sind praktisch, da sie dank ihres Visitenkartenformats in jede Brieftasche passen und Du sie immer parat hast. Und so gehst Du vor: Die Plastikkarte hat verschiedene Einkerbungen (oft sogar eine Lupe). Je nach Zeckengröße, nutzt Du die kleine beziehungsweise große Aussparung. Dann schiebst Du die Einkerbung flach auf der Haut an die Zecke heran. Achte darauf, dass Du die Zecke seitlich in die „V-Aussparung“ bekommst. Karte vorne leicht anheben und weiterschieben bis Du die Zecke entfernt hast.

Manche verwenden auch eine normale Pinzette. Funktioniert, erfordert jedoch ein klein wenig Übung. Doch egal für welche Methode Du Dich letztlich entscheidest, Du solltest darauf achten, dass Du die Zecke gleich beim ersten Mal sauber erwischt. Wird der Parasit gequetscht, sondert dieser aufgrund der Stresssituation womöglich infizierten Speichel in die Wunde ab.

Pinzetten eignen sich ebenfalls.

Ist die Zecke entfernt, kannst Du die Stelle auf der Haut noch desinfizieren. So sorgst Du dafür, dass sich nichts entzündet.

Finger weg von sogenannten „Hausmitteln“

Es kursieren immer wieder „Tipps“ wie man Zecken den Garaus macht. Da heißt es zum Beispiel, man soll Öl, Klebstoff, Nagellackentferner oder Alkohol auf die Zecke träufeln. 

ÖlBitte weder Öl noch andere „Hausmittel“ verwenden.

Die Spinnentiere sind jedoch ziemlich zähe Exemplare, deshalb sterben sie auch nicht daran. Sie sollen sogar 40-Grad-Wäschen problemlos überstehen. Das Ganze ist sogar kontraproduktiv, da sich die Zecken womöglich erbrechen und so das Infektionsrisiko nur unnötig steigt.

Hilfe, der Kopf ist stecken geblieben!

Zuerst, es handelt sich nicht um den Kopf, sondern um die Beißwerkzeuge. Ist das gefährlich? Nein, ist es nicht. Die Haut wird die Zecken-Überbleibsel mit der Zeit von ganz allein wieder abstoßen. Manchmal entzündet sich die Stelle, aber auch das ist normalerweise kein Grund zur Sorge.

Behalte Deine Fellnase im Auge
Nach der Entfernung der Zecke, solltest Du Deinen Hund ein paar Wochen lang genau beobachten. Du kennst ihn schließlich am besten und merkst, wenn etwas anders ist als sonst.

Es gibt verschiedene Anzeichen für eine Infektion mit Borreliose oder FSME. Wenn Dein Vierbeiner, der sonst an keinem Leckerli vorbeigehen kann ohne gleich Schnapp zu machen, plötzlich eine Fressunlust an den Tag legt, ist das schon mal verdächtig. Fieber? Rötungen um die Einstichstelle? Durchfall, Erbrechen, Schlappheit, verfärbter Urin? Das sind alles typische Symptome für eine Infektion. Hier hilft nur eins: Ab zum Tierarzt!

Zeckenstich vorbeugen
Am besten sorgst Du dafür, dass Dein Hund erst gar nicht von den ekligen Parasiten befallen wird. Dann brauchst Du auch nix zu entfernen. Im Handel gibt es unterschiedliche Zeckenmittel: von Halsbändern über Sprays bis zu Spot-on-Tropfen wie unsere Hundpur Zeckentinktur. In dieser sind lauter natürliche Stoffe drin, die Zecken so gar nicht riechen können, unter anderem Margosa und Geraniol. Und was man nicht riechen kann, will man in der Regel auch nicht stechen.

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