Texterin Tanja mit ihrem Hund

Dürfen wir uns vorstellen?

Lesezeit ca. 5 Minuten
28. Nov 2023
Author
Gründer von Hundpur

Florian Keller

Dürfen wir uns vorstellen?

Ich schreibe seit rund einem Jahr Texte für Hundpur. Bis vor Kurzem war ich noch die Älteste unter den ganzen Jungspunden. Durchschnittsalter: Ende Zwanzig. Meine Wenigkeit hat im Januar die 45er-Marke geknackt. Echt jetzt? 45? Muss sich um einen Fehler handeln…

Damit ich nicht vollends in Schockstarre verfalle, dafür sorgen zwei ganz besondere Geschöpfe: Leni und Luna. Die beiden Hundedamen halten mich ganz schön auf Trab (Erstgenannte allerdings nur bis 19 Uhr, denn dann ist Bett-Check.)

Auf jeden Fall freue ich mich wie Bolle, von nun an Kolumnen schreiben zu dürfen. Ich lese selbst Kolumnen für mein Leben gern, ich verschlinge sie und im besten Fall zaubern sie mir ein Lächeln ins Gesicht. Ich hoffe, mir gelingt das ebenfalls. Um was es geht? Natürlich um das schönste Thema der Welt: Hunde! Was man mit ihnen erlebt, was sie für lustige Sachen machen, eben all die Dinge, weshalb man sie in sein Herz geschlossen hat.

Aber zuerst mal eine kurze Vorstellungsrunde. Meinen ersten textlichen Erguss widme ich Leni, die um 16:54 Uhr nichts Besseres zu tun hat, als mir das Ohr lauthals vollzuschnarchen. Ich muss schon sagen, ihr Korb sieht schon ziemlich gemütlich aus… Aber naja.

Leni sind im Leben zwei Dinge wichtig: 1. Schlafen (also zwölf Stunden am Stück sollten schon drin sein. Mindestens. Besser wären 14.) 2. Fressen: Wobei das noch ein klein wenig untertrieben ist: Leni ist eine Fressmaschine. Ich hatte immer Hunde, die nicht Nein zum Napfinhalt sagten, aber trotzdem in die Rubrik „normal“ fielen. Luna ist sogar das komplette Gegenteil. Wenn mir beim Binge-Watching ein Kartoffel-Chip auf den Boden fällt (kann passieren), nimmt sie diesen in den Mund, verzieht ihn, spuckt den Chip wieder aus, nimmt ihn wieder in den Mund, bis das Stück so weit aufgeweicht ist, dass sie es vermutlich aus Mitleid frisst. Hätte nicht gedacht, dass es solche Hunde gibt.

Aber zurück zu Leni. Ich war einmal mit ihr in einem Zoofachhandelsunternehmen (so nennt man das wohl korrekt). Also dort, wo man Futter, Leckerli und was die lieben Vierbeiner sonst so brauchen – beziehungsweise nicht brauchen wie zum Beispiel Hundebier (Ja, ich geb’s zu, ich konnte nicht widerstehen) – kaufen kann. Leni war schon auf dem Parkplatz dermaßen nervös, es war ihr erstes Mal in so einer Lokalität. Es war: das Paradies. Beneidenswert. Die sonst so obercoole Dame war so aufgeregt, dass sie mich die Gänge entlangzerrte.

Eine Mitarbeiterin war so freundlich, ihr ein paar Leckerli zu geben. Letztere waren jedenfalls schneller weg als die Zeit, die Du brauchst, um diesen Satz zu lesen. Die Mitarbeiterin war sichtlich beeindruckt. Sie sagte mir, sie habe noch nie einen Hund gesehen, der so schnell die Leckerli verputzt hat. Jetzt war auch ich beeindruckt. Ich meine, die Frau sieht jeden Tag viele Hunde. Und Leni ist jetzt auch kein Riesenbrocken, sondern ein mittelgroßer Jagdhund-Mix aus Griechenland.

Achja, Leni ist eine Griechin und kam über eine Tierschutzorganisation nach Deutschland. Leni ist eine Kämpferin und kommt überall zurecht. Viel weiß ich nicht, aber sie hatte früher wohl auf einem Grundstück gelebt, auf dem ein älterer Mann Hunde sammelte. Zu diesem Zeitpunkt war Leni Mutter, sie hatte neun Welpen zu versorgen, was sie mit Bravour meisterte.

Auch in freier Natur beweist sie ihre Anpassungsfähigkeit, sie weiß sich zu helfen sprich sich Futter zu organisieren. Als sie noch neu bei uns war, ist sie bei einem ihrer ersten Gassigänge ausgebüchst – und kam irgendwann aus der komplett entgegengesetzten Richtung angerannt. Im Maul hatte sie: eine Brezel. Ich weiß bis heute nicht, von welchem Sonntagsfrühstückstisch sie diese entwendet hatte.

Was sie sich noch alles einverleibt? Kirschen, Zwetschgen, Hagebutten, Schlehen, Walnüsse, Trauben… Bei einigen muss man ihr Einhalt gebieten, da sie nicht für Hundemägen geeignet sind, wie Trauben und Nüsse. Dazu gibt’s übrigens bald einen eigenen Ratgeberartikel. Bislang lief zum Glück alles gut, die ausgefuchste Hundedame hat einen „Saumagen“.

Und Leni hat noch ein weiteres Hobby, das zwei ihrer Leidenschaften vereint: Fressen und Jagen. Leni jagt gerne Mäuse. Eigentlich macht sie beim Gassigehen nichts anderes als mit einem Hechtsprung vor ein Mauseloch zu hüpfen und dort wie eine Katze auszuharren (zum Leidwesen von Luna, die so gerne mit ihr rennen würde). Aber Leni hat eben ihre Prioritäten. Und manchmal hat sie auch Glück. Für sie: der perfekte Tag.

Ihr wollt wissen, wie es weitergeht? Was Leni und Luna noch so treiben? Das erfahrt ihr beim nächsten Mal.

Eure Tanja